Linke kritisieren: Sozialarbeit in MTK-Schulen wird nicht weiterentwickelt

Im Dezember 2022 wurde auf Antrag der Linken über eine Evaluation der Schulsozialarbeit im Main-Taunus-Kreis im Kreistag diskutiert. Damals bestand große Einhelligkeit: Der Beschluss des Kreistags als Grundlage der Schulsozialarbeit aus dem Jahr 2007 brauche eine dringende Aktualisierung.
In den damals vergangenen 15 Jahren hat sich vieles an den Main-Taunus-Schulen verändert, Schulsozialarbeit ist wichtiger geworden, um allen Kindern und Jugendlichen einen gleichberechtigten Start ins Leben zu ermöglichen. Zur Freude der Linken im Kreistag schloss auch der damals noch frisch ins Amt gewählte Schuldezernent Fink dieser Position an und kündigte eine baldige Überarbeitung der Kriterien an. Er versprach auch eine Prüfung bezüglich der Einführung von Schulsozialarbeit an den Gymnasien, die die damalige Linken-Kreistagsabgeordnete Beate Ullrich-Graf in der Antragsbegründung gefordert hatte. Der Linke-Antrag wurde mit geringfügigen Änderungen durch die Koalition im Anschluss beschlossen.
Heute stellen wir fest: In den vergangenen zweieinhalb Jahren ist nichts passiert, zumindest nichts Positives. Der Kreis hat einen Teil seiner Verantwortung im Bereich der Schulsozialarbeit auf die Kommunen abgewälzt. Doch damit nicht genug. Die Beantwortung einer aktuellen Anfrage der Linken offenbart: Die dringend notwendige Weiterentwicklung der Schulsozialarbeit ist auf den Sankt-Nimmerleinstag vertagt. Eine Fortschreibung wird mit Blick auf die Finanzsituation nicht mal mehr perspektivisch eingeplant. So heißt es in der Antwort der Kreisverwaltung: „Perspektivisch muss mit weiter steigenden Bedarfen gerechnet werden. Eine erneute Überprüfung und Anpassung des Kriterienkataloges wird zur gegebenen Zeit in Abhängigkeit von der weiteren Bedarfsentwicklung und der finanziellen Leistungsfähigkeit des Kreises erfolgen.“
Carola Gottas, Vertreterin der Linken im Schulausschuss, kommentiert: „Es wird mal wieder offensichtlich, wie kurzfristig im Main-Taunus-Kreis leider gedacht wird. Wer bei Bildung und Erziehung spart, erntet in der Folge umso höhere gesellschaftliche Kosten. Nur wenig kommt unseren Kreis so teuer zu stehen wie Schulabbrüche, verpasste Ausbildungschancen und dann oft daraus resultierende Sozialhilfe-Bezüge. Wir erinnern Herrn Fink an sein Versprechen, gute Bedingungen für die Schulsozialarbeit und gleiche Ausgangsbedingungen für alle Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen. Der Status Quo an unseren Schulen wird diesem Ansinnen wirklich nicht gerecht.“
Quelle: Die Linke MTK – Foto: pixabay